Von Wohlstandsvermehrung und dem Wesen der Saiga

21.03.2012 - 19:30 - Köln

Leben erhalten (Aline)

Wirtschaft für alle (Adrian)

Mit langer Nase, gesenktem Gang und bis zu 80 km/h wandert die Saiga durch die kasachische Steppe. Dem gemeinen Betrachter wird sie wenig Sympathiepunkte abringen. Doch gejagt von Wilderern und dahingerafft durch mysteriöse Krankheiten ist die vom Aussterben bedrohte Antilopenart ein gewichtiger Grund, zum Hafen-Thema zu werden. Um ehrlich zu sein, die Saiga ist zwar wirklich ein interessantes Wesen. Viel interessanter aber ist der Einblick, den uns Aline in die Welt der Artenforschung gibt. Da geht es vom typischen Schreibtischjob, der Datenanlyse und viel Netzwerkarbeit mal eben für mehrere Monate in die kasachische Steppe, auf der Spur der Saiga-Herden. Spannend vor allem der Einblick in die Arbeit hinter den Kulissen. Artenschutz hat nämlich nur einen kleinen Teil mit biologischen Aspekten zu tun. Genauso wichtig ist die Sensibilisierung der Menschen vor Ort, Verständnis wecken für die Tiere, mit denen die Menschen tagtäglich leben und die ihnen wichtige Einkommenslieferanten sind. Vielen Dank Aline für diesen lebendigen Einblick.

Dass Saigas für die Menschen dort ein wichtiges Wirtschaftsgut sind, erfahren wir anschließend von Adrian. Im Schnelldurchlauf reist er mit uns, klar strukturiert und wunderbar verständlich, durch die komplexen Fragestellungen der VWL. Doch geht es heute weniger um den schnöden Mammon und seine gesellschaftlichen Auswirkungen, als vielmehr um einen eher philosophischen Ansatz rund um die Fragestellung: Wie kann der Wohlstand für eine Gesellschaft verbessert werden? Wie stark und in welchem Umfang sollen und dürfen Steuerungsinstrumente eingesetzt werden. Wie balanciert man den schmalen Grad zwischen freier Wirtschaft und staatlichen Reglementierungen? Sehr schnell waren wir in einer spannenden Diskussion. Herzlichen Dank Adrian für deinen VWL-Crashkurs – und an die WG fürs Wohnzimmer.

Ein Bericht von: Christian